SCSI2Pi unterstützt wie BlueSCSI zusammen mit HDDRIVER die Nutzung aller SCSI-Kommandos mit dem ACSI-Bus, denn SCSI2Pi ist ICD-kompatibel. Daher gibt es mit dem internen Hostadapter des MegaSTE oder externen Adaptern, die selber nicht ICD-kompatibel sind, keine Einschränkungen bei der Plattenkapazität.
Der interne Hostadapter des MegaSTE besitzt mehrere Einschränkungen: Er unterstützt nur eine einzige Platte mit einer SCSI-ID, die mit DIP-Switches eingestellt wird. Außerdem kann er nur auf das erste GB eines Laufwerks zugreifen. Für HDDRIVER-Setups mit SCSI2Pi oder BlueSCSI gehören alle diese Einschränkungen der Vergangenheit an. Es lassen sich bis zu 8 Geräte zum Hostadapter des MegaSTE hinzufügen. Beispielsweise Festplatten, CD-ROM-Laufwerke und eine Echtzeituhr mit Sommerzeit-Unterstützung. Dies ist möglich, weil HDDRIVER mehrere LUNs (SCSI-Untereinheiten) unterstützt.
Bei SCSI2Pi werden LUNs durch das Anhängen der LUN-Nummer an die Geräte-ID definiert, getrennt durch einen Doppelpunkt, z. B.:
>s2p -i 0:0 BOOT_DRIVE_FILE_FOR_LUN_0.hds -i 0:1 CD_ROM.iso -i 0:7 services
Es ist zu beachten, dass ACSI nur die LUNs 0-7 unterstützt, SCSI hingegen die LUNs 0-31, z. B. mit einem TT oder Falcon.
Ein Raspberry Pi Zero WH oder Zero 2 W mit PiSCSI-Board lässt sich leicht statt einer Festplatte in einem MegaSTE unterbringen. Die Zeit, die ein MegaSTE mit TOS 2.06 vor dem Bootversuch wartet, ist ausreichend, um den SCSI2Pi-Dienst auf einem intern verbauten Raspberry Pi zu starten.
Vor dem Ausschalten des MegaSTE kann der Pi mit der SCSI-Control-App oder den SCSI2Pi-Client-Tools heruntergefahren werden. Diese Tools ermöglichen auch die Verwendung von SCSI2Pi als Echtzeit-Uhr mit Sommerzeit-Unterstützung. Dies ist beispielsweise nützlich, wenn die Batterie der MegaSTE-Uhr leer ist, oder einfach nur um Sommerzeit-Unterstützung zu haben.
Der Screenshot zeigt mit SCSI2Pi emulierte Geräte am internen MegaSTE-Hostadapter. Mit HDDRIVER sind bis zu 8 Geräte und Platten deutlich größer als 1 GB überhaupt kein Problem.
Wichtig zu wissen: Leider unterstützen die DaynaPort-Treiber für STiNG und MiNT nur LUN 0. Daher lässt sich die DaynaPort-Emulation am internen Hostadapter des MegaSTE nicht verwenden, falls LUN 0 bereits durch eine emulierte Festplatte belegt ist. (TOS kann nur von LUN 0 booten.)
Es ist vermutlich kein großer Aufwand, die DaynaPort-Treiber um LUN-Unterstützung zu erweitern. Auf GitHub gibt es Code für den SCSI-Treiber, der ein bestimmtes Gerät unabhängig von seiner SCSI-ID und LUN automatisch erkennt.