GPT-Partitionsschema

Beachten Sie, dass diese Informationen vorläufig sind und sich auf zukünftige Versionen von HDDRIVER und HDDRUTIL beziehen. Dieses Update für HDDRIVER 12 ist zur Zeit in der Testphase.

Das GPT-Partitionsschema (GUID-Partitionstabelle) ist der offizielle Nachfolger des MBR-Schemas (Master Boot Record). GPTs werden von eigentlich allen Plattformen seit fast 20 Jahren unterstützt. Sie beheben diverse Nachteile des MBR-Schemas und sind in der UEFI-Spezifikation beschrieben. Daher sind sie auf PCs und Macs mit UEFI BIOS schon lange Standard.

Master Boot Record (MBR)

Medien für den Atari besitzen in der Regel einen Rootsektor im alten MBR-Format. Hier werden bis zu 4 Partitionen im Rootsektor definiert, alle weiteren Definitionen sind in speziellen Strukturen über die Platte verteilt. Dieses Format ist in der AHDI-Spezifikation beschrieben. DOS und Windows handhaben es beim MBR-Schema ähnlich, aber die MBR-Partitionstabelle ist anders aufgebaut als bei TOS, was die Kompatibilität beeinträchtigt.

GUID-Partitionstabelle (GPT)

Bei einer GUID-Partitionstabelle befinden sich alle Partitionsdaten (in der Regel für bis zu 128 Partitionen) auf den ersten Sektoren. Auf den letzten Sektoren befindet sich stets ein komplettes Backup dieser Tabelle. Die Integrität der Partitionsdaten ist über Prüfsummen abgesichert. Besonders große Medien (in der Regel ab 2 TiB) erfordern zwingend ein GPT-Schema, da ein MBR (wie auch TOS) auf 32-Bit-Sektornummern beschränkt ist. 64-Bit-Sektornummern auf dem Atari werden in Verbindung mit dem SCSI-Treiber von Tools wie HDDRUTIL oder DISKUS unterstützt. Die eigentlichen Partitionsdaten ändern sich mit einem GPT-Schema nicht, nur der Aufbau der Partitionstabelle.
Beim Atari hängt es von der Festplattensoftware ab, ob ein GPT-Schema genutzt werden kann. HDDRIVER unterstützt GPTs seit Version 10.10. Ein HDDRUTIL mit GPT-Unterstützung und ein HDDRIVER mit erweiterter GPT-Unterstützung sind bereits in der Testphase.

Vor- und Nachteile eines GPT-Schemas

Auch der Atari profitiert von einem GPT-Schema.. Unten sind die wichtigsten Vor- und Nachteile für den Atari zusammengefasst. Dass andere Treiber für den Atari GPTs nicht unterstützen könnte ein Nachteil sein, der durch die Vorteile nicht aufgewogen wird.

Vorteile Nachteile

HDDRIVER-Anwender sollten die Nutzung eines GPT-Schemas nicht nur zum Datenaustausch mit anderen Plattformen im Betracht ziehen. Schon die höhere Datensicherheit (Wiederherstellung der Partitionstabelle) kann für ein GPT-Schema sprechen.

Abbildung von GPT-Partitionstypen auf MBR- und XHDI-Typen

MBR-Partitionstypen bestehen beim Atari aus drei Zeichen, in der Regel Großbuchstaben. Bei DOS/Windows besteht jeder MBR-Typ aus einem Byte. GPT-Partitionstypen werden durch eine 16 Bytes umfassende plattformunabhängige eindeutige ID repräsentiert. Daher können TOS- und DOS/Windows-Partitionen auf demselben Medium koexistieren. GUIDs werden wie folgt auf die beim Atari benutzten Typen abgebildet.

GPT-Typ Bezeichnung DOS-MBR-Typ TOS-MBR-Typ XHDI-Typ
EBD0A0A2-B9E5-4433-87C0-68B6B72699C7 Microsoft basic data $0E (FAT16 LBA),
$0C (FAT32 LBA)
- $0E,
"F32"
734E5AFE-F61A-11E6-BC64-92361F002671 Atari TOS basic data - "BGM" (FAT16),
"F32" (FAT32)
"BGM",
"F32"
35540011-B055-499F-842D-C69AECA357B7 Atari TOS raw data (XHDI) - "RAW" "RAW"
0FC63DAF-8483-4772-8E79-3D69D8477DE4 Linux filesystem $83 "LNX" "LNX"
481B2A38-0561-420B-B72A-F1C4988EFC16 Minix filesystem $81 "MIX" "MIX"

Wenn möglich verwendet HDDRIVER für XHDI-Typen die TOS-Typen statt der äquivalenten DOS-Typen.

Beim Partitionieren mit einem GPT-Schema legt HDDRUTIL statt der MBR-Typen automatisch die korrespondierenden GPT-Typen an, so dass man als Anwender nicht umdenken muss. Die Partitionierung erfolgt wie gewohnt, und nach außen hin erscheinen stets die bekannten MBR-Typen. Auch sonst gibt es im normalen Betrieb keine sichtbaren Änderungen.