PiSCSI unterstützt die Nutzung aller SCSI-Kommandos mit dem ACSI-Bus, denn von mir beigesteuerter Code macht PiSCSI ICD-kompatibel. Dies ist insbesondere für den internen Hostadapter des MegaSTE interessant, aber auch für andere Ataris mit internem oder externem Hostadapter.
Der interne Hostadapter des MegaSTE besitzt mehrere Einschränkungen: Er unterstützt lediglich eine einzige ID und kann nur auf das erste Gigabyte eines Laufwerks zugreifen, weil die Unterstützung für den vollen SCSI-Kommandosatz fehlt.
Mit PiSCSI existieren diese Einschränkungen nicht, und mit HDDRIVER lassen sich bis zu 8 Geräte zum Hostadapter des MegaSTE hinzufügen. Dies ist möglich, weil HDDRIVER 8 LUNs (SCSI-Untereinheiten) unterstützt, die sich mit PiSCSI leicht einrichten lassen. Ein Kapazitäts-Limit gibt es nicht.
Außer einem Raspberry Pi und dem PiSCSI-Board ist keine spezielle Hardware erforderlich. Falls das Board mit dem internen SCSI-Anschluss verbunden ist, muss es terminiert werden.
Beim Starten von piscsi werden LUNs durch das Anhängen der LUN-Nummer an die Geräte-ID definiert, getrennt durch einen Doppelpunkt, z. B.:
>piscsi -id 0:0 IMAGE_DATEI_FÜR_LUN_0 -id 0:1 IMAGE_DATEI_FÜR_LUN_1 -id 0:2 -t schd RAW_DEVICE_DATEI_FÜR_LUN_2
RAW_DEVICE_DATEI kann beispielsweise /dev/sda sein. Dies heißt, dass jedes mit dem Pi verbundene USB-Laufwerk vom Atari nutzbar ist. Es kann partitioniert werden etc. wie jedes SCSI/ACSI-Laufwerk.
Ein Raspberry Pi Zero WH oder Zero 2 W mit PiSCSI-Board lässt sich leicht statt einer Festplatte in einem MegaSTE unterbringen. Zumindest der Raspberry Pi Zero WH kann vom MegaSTE mit Strom versorgt werden. Für den Zero 2 W wurde dies nicht getestet.
Die Zeit, die ein MegaSTE mit TOS 2.06 vor dem Bootversuch wartet, ist ausreichend, um den PiSCSI-Dienst auf einem intern verbauten Raspberry Pi Zero WH zu starten.
Vor dem Ausschalten des MegaSTE kann der Raspberry Pi mit der PiSCSI-Control-App oder den PiSCSI-Client-Tools heruntergefahren werden. Diese Tools ermöglichen auch die Verwendung von PiSCSI als Echtzeit-Uhr mit Sommerzeit-Unterstützung. Dies ist beispielsweise nützlich, wenn die Batterie der MegaSTE-Uhr leer ist, oder einfach nur um Sommerzeit-Unterstützung zu haben.
Der Screenshot zeigt 6 Geräte, die von einem direkt an den internen MegaSTE-Hostadapter angeschlossenen PiSCSI-Board emuliert werden.